Kerbl Kot- und Gülleschieber – Wer ihn hat, gibt ihn nicht mehr her

Kerbl Kot- und Gülleschieber – Wer ihn hat, gibt ihn nicht mehr her

Der Kot- und Gülleschieber ist in Pferdeställen oft ein unbekanntes Werkzeug. Dabei ist er ein unverzichtbarer Helfer beim Misten und spart viel Zeit und Mühe. Die Country-Reiten.de-Redaktion hat ihn über einen langen Zeitraum getestet.

 Es gibt sie manchmal, diese einfachen Helfer für die Stallarbeit, die man eigentlich in jedem Pferdestall vermuten würde. Doch während Mistboy und die oft unpraktische Miniforke fast überall zu sehen sind, erntet der Kot- und Gülleschieber fast immer erstaunte Blicke, wenn Menschen ihn zum ersten Mal in unserem Teststall erblicken. Scheinbar kennen nur wenige dieses äußerst praktische Werkzeug zur Stallpflege und deswegen haben wir ihn mit Freude einen Test unterzogen und – so viel können wir schon hier verraten – er hat unser Herz von der ersten Sekunde erobert, schließlich spart er viel Zeit und Kraft und sorgt für eine sehr sauberes Reinigungsergebnis.

03_v2Aufbau

Mithilfe des Schiebers können Pferdeäpfel und andere Dinge einfach zusammengeschoben und dann mit einer Schaufel verladen werden. Der gebogene Schieber, den wir getestet haben, ist 66 cm breit und verfügt an seiner Unterseite über eine Gummilippe, die für einen guten Abschluss zum Untergrund sorgt. Es gibt auch noch eine schmalere Version mit 50 cm Breite. Ist die Gummilippe abgenutzt, kann sie nach Lösen einiger Schrauben gedreht und erneut verwendet werden. Ist auch die zweite Seite verschlissen, gibt es die Gummilippe auch separat nachzukaufen. Der Preis dafür liegt bei ca. 5,50 Euro.
In die Stielhalterung kommt ein stabiler Holzstiel (den man separat bestellen muss), mit dem sich die eigene Kraft gut auf den Schieber überträgt. Zwar ist das gesamte Schieber-Paket nicht sehr leicht, aber da der Schieber ja hauptsächlich über den Boden geschoben wird, ist das kein Problem und gibt ihm dadurch sogar noch mehr Auflagedruck.

Anwendung

Die Nutzung des Schiebers ist sehr einfach: Flach auf die zu reinigende Fläche aufsetzen und leicht schieben. Das funktioniert natürlich am besten auf glatten Flächen, klappt aber auch auf Paddockplatten oder halbwegs ebenem Boden sehr gut. Falls der Untergrund nicht ganz eben ist oder es Kanten und Ecken gibt, die herausstehen, hilft es, den Schieber leicht schräg nach hinten zu kippen, sodass die beiden äußeren Ecken leicht in der Luft schweben. Alternativ kann man den Schieber auch ziehen, denn dann gleitet der deutlich leichter über unebene Stellen.

Nachteile

So gut der Schieber auch konstruiert sein mag, er hat eine Schwachstelle. Die Stielaufnahme ist leider nicht ausreichend stabil gebaut. Immer wieder bricht hier das Material auf und irgendwann reißt die komplette Halterung auseinander. Je nach Beanspruchung kann das nach einem halben Jahr erfolgen, manchmal halten die Schieber auch bis zu anderthalb Jahren. Wir haben diese Schieber seit 2014 im Einsatz und es gab noch keinen, der nicht an dieser Stelle gebrochen ist. Mit ein wenig Glück kann man die Halterung schweißen und so die Nutzungsdauer verlängern, aber es wäre natürlich klasse, wenn Kerbl hier eine stabilere Bauweise finden würde. Aufgrund der recht breiten Bauweise wirken schon ordentliche Hebelkräfte auf die Halterung, wenn z.B. eine der äußeren Ecken irgendwo hängenbleibt. Auch bei sehr schwerem Schiebegut, z.B. nassen Pferdeäpfeln oder Schlamm entstehen schon gute Belastungen. Am einfachsten wäre es vermutlich, wenn Kerbl von den beiden oberen äußeren Ecken jeweils eine Verstrebungsstange anbringen würde, die die Kräfte direkt auf den Stiel leiten, statt auf die Stielhalterung.
Mit der aktuellen Bauweise muss man den Schieber eben unter dem Kostenpunkt „Verbrauchsmaterial“ verbuchen und immer wieder neu kaufen.
Allerdings hat Kerbl mittlerweile auch eine verstärkte Version im Programm, die sogar eine Arbeitsbreite von bis zu 73 cm bietet und über eine stabiler aussehende Stilhalterung verfügt. Wir werden diesen Schieber in Kürze ebenfalls testen und schauen, ob damit der Hauptnachteil des hier getesteten Modells abgestellt ist.

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Fazit

Wenn man ein Produkt, das immer wieder an der gleichen Stelle kaputt geht, seit mehr als sieben Jahren immer wieder kauft, dann muss es einfach gut und nützlich sein. Nichts anderes ist der Kot- und Gülleschieber von Kerbl, der in unserem Teststall nicht mehr wegzudenken ist. Ob bei Pferdeäpfel oder auch nassen und schweren Pferdeäppelhaufen, er reinigt zuverlässig und sehr sauber. Auch bei Schnee oder zum Zusammenschieben von Matsch/Schneematsch ist er unschlagbar gut. Für alle, die größere (recht ebene) Flächen zu misten haben, ist er die perfekte Lösung und spart sehr viel Zeit und Kraft. Dank der ersparten Zeit macht er also seinen immer wieder erforderlichen Neukauf dennoch wett und lohnt jeden der ca. 20 Euros (zuzüglich eines Stils), die er kostet. Nur sonderlich nachhaltig ist das natürlich nicht.
Wir werden in einem weiteren Test prüfen, ob die stabilere Version, für die rund 33 Euro (ebenfalls zuzüglich eines Stils) zu zahlen sind, diesen Nachteil ausräumen kann.

Weitere Infos unter www.kerbl.com

 

 Alle Preise sind ohne Gewähr und können sich ändern. Die genannten Preise waren die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gültigen Preise. Tagesaktuelle Preise erhältst du bei den jeweiligen Firmen.