Pferdesteuer beschlossen - wie 30.000 Euro Einnahmen 80.000 Euro Kosten erzeugen

Brgermeister-Frank-Hixklein
Mit Bad Sooden-Allendorf hat jetzt scheinbar die erste Kommune in Deutschland beschlossen, eine Pferdesteuer einzuführen. Die Stadt selbst hat das soeben per Email bestätigt und bittet um Geduld, man wolle in der kommenden Woche die Presse informieren. Allerdings sind im Internet schon weitere Details aufgetaucht ...

Zum Beispiel bei Bild.de/Frankfurt. Laut diesen Informationen (die man auch bei anderen Portalen findet), scheint man in Bad Sooden-Allendorf eine jährliche Abgabe von 200 Euro pro Jahr und Pferd einführen zu wollen. Mit den geplanten 30.000 Euro im Jahr möchte CDU-Bürgermeister Frank Hix den Haushalt der hochverschuldeten Gemeinde retten, was er auch schon im Interview mit Country Reiten erwähnte. Kritiker sehen in der Pferdesteuer große Gefahren, da sie große wirtschaftliche Auswirkungen für die Region bringen kann. Nicht nur der Rheinisch-Bergische Kreis hat das wirtschaftliche Potenzial von Reitern erkannt (4 Reiter sorgen für den Erhalt von 1 Arbeitsplatz), sondern auch die Gemeinde Fehmarn ist sich darüber im Klaren, wie wichtig Reiter für eine Region sind.

 

Mehr Einnahmen bringen mehr Kosten?

Wenn man bei konservativer Schätzung davon ausgeht, dass ein Arbeitsloser pro Jahr ca. 17.000 Euro kostet und wenn man - ganz optimistisch - weiter annimmt, dass von den 175 Pferden in Bad Sooden Allendorf nur ein Viertel das Gemeindegebiet wegen der Pferdesteuer verlassen würde, dann würde das unter Berücksichtigung der "4 Reiter = 1 Arbeitsplatz"-Regel also ca. 10 Arbeitsplätze vernichten. Wäre man weiter optimistisch und ginge davon aus, dass die Menschen, die durch die Einführung einer Pferdesteuer ihren Job verlören, schon nach einem halben Jahr in einer recht strukturschwachen, eher ländlich geprägten Region neue Jobs fänden, die Kosten für deren Arbeitslosigkeit also nur 6 Monate entstehen, dann würden trotzdem noch alleine in diesem halben Jahr 85.000 Euro anfallen.

Dabei sind andere Faktoren wie niedrigere Übernachtungszahlen oder geringere Gewerbesteuereinnahmen noch gar nicht berücksichtigt.

Als Autor dieses Absatzes frage ich mich gerade, ob ich es mir damit zu einfach mache? Oder etwas übersehe? Oder ob die Entscheider in Bad Sooden Allendorf vielleicht etwas übersehen haben?

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